Work in Progress

Zwischen Kindergärten und Schulen, Parks und Technoparks, Engros-Märkten, Autosilos und Hoteltürmen ­gibt es in Tsüriwest sogar eine Kirche – hinterlassen von den katholischen Zuzügern im Industriezeitalter. Aber ein Spital, ein Altersheim oder gar ein Friedhof: Wozu? Tsüriwest gehört den Lebenden. Sie arbeiten an einer neuen Gesellschaft, und wenn meine Nikon, ermüdet von all dem Schnüffeln, weder bellen noch wedeln mag, verdichtet sich mein Tsüriwest zum Oxymoron im irisierenden Spektrum zwischen notwendig, selbstverschuldet, vielversprechend oder unvermeidlich auf eine unsicher ungeahnte Zukunft verweisend.
Wie lange das digitale Zeitalter bestehen wird? Und Tsüriwest? Ist es je fertig gebaut? Was dann vom Prime Tower bleibt? Ein wankendes Stahlgerippe vielleicht, und ein paar Pfähle tief unten im lehmigen Linthgletscher-Schwemmgrund. Von den Städten wird bleiben, das haben wir in der Schule gelernt: der durch sie hindurch ging, der Wind.

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